Impfungen schützen vor Ansteckung, sie können Krankheiten eindämmen oder sogar ausrotten. Impfungen gehören zu den wirksamsten Vorbeugemaßnahmen, die die Medizin bieten kann. Moderne Impfstoffe sind gut verträglich; bleibende schwere Impfschäden sind äußerst selten. Die Folgeschäden der Erkrankungen, gegen die du dein Kind impfen kannst, können dagegen dramatisch sein.

 

Müssen wir unser Kind impfen lassen?

Nein. In Deutschland besteht anders als in vielen anderen Ländern keine Impfpflicht. Nach § 4 des Infektionsschutzgesetzes werden von der Ständigen Impfkommission (STIKO) jedoch Impfempfehlungen ausgesprochen. Alle empfohlenen Impfungen für Säuglinge, Kinder, Jugendliche und Erwachsene werden im Impfkalender der Ständigen Impfkommission aufgeführt. Auch Kinder mit erhöhtem Allergierisiko sollten nach den Empfehlungen der STIKO geimpft werden.

Diese Impfungen gehören zum Leistungsangebot der Krankenkassen und du hast einen Rechtsanspruch darauf, dass du über den Nutzen der öffentlich empfohlenen Impfungen von deinem Kinder- und Jugendarzt informiert und aufgeklärt und dass dir die Impfungen auch angeboten werden. Wer von öffentlich empfohlenen Impfungen ohne triftigen medizinischen Grund abrät, verstößt gegen seine Sorgfaltspflicht als Arzt.

Was passiert beim Impfen?

Eine Impfung setzt die Prozesse in Gang, mit denen sich der Körper natürlicherweise gegen Krankheitserreger wehrt. Und das geht so: Dem Immunsystem wird mit abgetöteten oder abgeschwächten Bakterien oder Viren eine Infektion vorgetäuscht. Es reagiert darauf mit folgenden Abwehrstrategien:

– Antikörper: Das Immunsystem bildet Abwehrstoffe, die Antikörper. Sie helfen bei der Vernichtung der Erreger und verhindern eine gefährliche Ausbreitung.

– Gedächtniszellen: Außerdem prägen sich bestimmte Immunzellen Merkmale der Erreger ein. Bei einer Infektion mit dem gleichen Erreger erinnern sie sich und veranlassen blitzschnell die Bildung großer Mengen passender Antikörper.

– Auffrischung: Damit die Immunreaktion im Ernstfall schnell in Gang kommt, muss der Körper mehrmals „trainiert“ werden. Erst nach allen Teil-Impfungen ist ein sicherer Impfschutz erreicht.

 

Wann sollten wir mit dem Impfschutz beginnen?

Der so genannte „Nestschutz“ schützt dein Kind nicht gegen alle Infektionen, insbesondere nicht gegen so gefährliche Krankheiten wie Keuchhusten, Diphterie oder Pneumokokken. Aus diesem Grund solltest du frühzeitig, d. h. nach der achten Lebenswoche, mit dem Impfprogramm beginnen. Das gilt auch für Frühchen. Die Impfung gegen Infektionen mit Rota-Viren (einer Magen-Darm-Erkrankung) beginnt bereits nach der sechsten Lebenswoche. Sie wird von vielen Krankenkassen inzwischen übernommen und von den Kinder- und Jugendärzten empfohlen.

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