Baden oder Waschen?

Dies ist wohl die häufigste Frage junger Eltern in puncto Hautpflege. Eine wissenschaftliche Studie der Kinder-Dermatologie der Charité Berlin gibt hier die richtige Antwort: Baden ist besser als Waschen mit dem Waschlappen. Denn beim Baden ist der Wasserverlust der Haut geringer und der Feuchtigkeitsgehalt in der obersten Hautschicht bleibt höher.

Allerdings müssen Babys nicht jeden Tag gebadet werden. Zwei- bis dreimal in der Woche reichen, aber es schadet auch nicht, wenn dein Kind täglich mit einem rückfettenden Bad badet. Meistens macht das tägliche Bad Eltern und Kind viel Spaß.

 

Wie nötig und nützlich sind Pflegeprodukte für die Haut unseres Babys?

Auch zu dieser Frage hat die Berliner Charité Forschung betrieben. Das Ergebnis: Eigentlich reicht klares Wasser zum Baden. Die zweimal wöchentliche Verwendung von speziellen, besonders milden Kinder-Pflegeprodukten (Waschgel, Badeöl, Creme) verbessert bei gesunder Babyhaut jedoch die physiologische Hautschutzbarriere im Vergleich zur ausschließlichen Reinigung mit klarem Wasser; der Wasserentzug aus der Haut ist geringer. Besonders im Winter ist dies wichtig. Badeöle, die sich auf der Wasseroberfläche verteilen und sich beim Verlassen des Bades gleichmäßig auf dem Körper verteilen, helfen gegen Austrocknung. In manchen Fällen helfen auch spezielle, leicht basische Bäder, die die Selbstfettung der Haut anregen und auch bei regelmäßigem Baden die Haut nicht austrocknen. Sowohl bei Waschgel als auch bei Cremes gilt: nicht zu viel nehmen. Normale Seife ist für Babys nicht geeignet.

 

Ab wann dürfen wir unser Baby baden?

Sobald der Nabelschnurrest abgefallen ist, können Eltern ihr Kind regelmäßig baden.

 

Wie lange sollte unser Kind im Wasser bleiben?

Die Badedauer sollte maximal fünf bis zehn Minuten betragen.

 

Po-Reinigung

Der Po sollte bei jedem Windelwechsel – am besten unter laufendem, handwarmem Wasser – gereinigt werden.

– Wichtig bei Mädchen: Reinige die Scheide immer von vorne nach hinten. Hierdurch kannst du Infektionen von Scheide und Harnblase durch Darmbakterien vorbeugen.

– Wichtig bei Jungen: Die Vorhaut des Gliedes nicht gegen den natürlichen Widerstand zurückstreifen. Sie ist in den beiden ersten Lebensjahren in der Regel mit der Eichel verklebt. Diese Verklebung löst sich bei den meisten Jungen bis zur Einschulung. Konsultiere bitte deinen Kinder- und Jugendarzt, denn Vorhautentzündungen sind äußerst schmerzhaft.

– Wenn du einen Waschlappen verwendest, sollte er nur für den Pobereich genutzt und öfter einmal ausgekocht werden. Reinigungstücher bitte nur für unterwegs benutzen. Sie können die Haut reizen.

– Nach dem Waschen sanft aber gründlich abtrocknen.

– Routinemäßiges Eincremen ist nicht unbedingt nötig. Falls die Haut im Windelbereich rot und entzündet ist, verwende eine Creme mit Zinkoxidanteil. Keinen Puder verwenden. Er trocknet die Haut aus und wenn dein Kind ihn einatmet, kann dies zu ernsten Lungenproblemen führen.

– Lasse dein Kind möglichst oft nackt strampeln oder herumkrabbeln, damit Luft und Licht an den Po kommen.

 

Hautfalten nicht vergessen

Reinige und trockne vor allem die Hautfalten deines Babys gründlich, zum Beispiel am Hals und unter den Achseln. Hier können leicht wunde Stellen oder gar Entzündungen entstehen.

 

Was tun bei Hautentzündungen?

Hier hilft oft ein altes Hausmittel: Schwarzen Tee (der billigste ist der beste, er enthält die meisten Gerbstoffe) kochen, abkühlen lassen und damit die entzündeten Stellen leicht abtupfen. Trocknen lassen, eventuell fönen, danach mit einer zinkoxidhaltigen Creme dünn eincremen. Cremes mit Panthenol wirken hautberuhigend. Viel Luft ist das Beste für entzündete Haut.

Heilt die Entzündung nicht oder siehst du nässende Bläschen, frage euren Kinder- und Jugendarzt um Rat, denn hinter solchen Befunden steckt öfters eine Pilzinfektion, die einer speziellen Behandlung bedarf.

 

Kopf und Haare

In den ersten Monaten reichen in der Regel warmes Wasser und ein weicher Schwamm, um die Kopfhaare zu reinigen:

– Verwende Babyshampoos frühestens, wenn die Haare schon etwas dichter geworden sind.

– Benutze zum Haaretrocknen ein weiches Frotteetuch.

– Wenn das Haar bereits dichter ist, bürste es mit einer weichen Haarbürste.

 

Augen

– Reinige die Augen, falls nötig, von außen nach innen (zur Nase hin). Am besten eignet sich hierzu ein feuchtes Papiertuch.

 

Nasen und Ohren

Ist die Nase verkrustet, kannst du einen Zipfel eines Stofftuches oder eines feuchten Papiertuches zusammendrehen und damit den Eingangsbereich vorsichtig säubern.

 

– Reinige die Ohrmuschel mit einem weichen Tuch.

– Auf keinen Fall mit Ohrenstäbchen im Gehörgang oder in der Nase herumstochern.

– Auch Nasensauger sind völlig überflüssig.

 

Soll man die Nägel bei Babys reinigen?

Eltern können die kleinen Nägel ihres Babys ruhig mit einer ganz weichen Nagelbürste vorsichtig abreiben. Oder aber die Hände öfter mal im Wasser planschen lassen. Dann werden die Nagelränder von selbst sauber.

 

Finger- und Zehennägel

In den ersten vier bis sechs Lebenswochen müssen die Fingernägel in der Regel noch nicht geschnitten werden – außer wenn dein Baby sich bereits damit kratzt.

– Verwende zum Schneiden eine abgerundete Babyschere. Drücke dabei die Fingerkuppen etwas zurück und schneide die Fingernägel vorsichtig entsprechend der natürlichen Biegung.

– Zehennägel sollten immer gerade geschnitten werden.

 

Wie bekommt man den Schorf am Kopf weg?

Am besten eine Creme mit hohem pflanzlichen Ölanteil oder rein pflanzliches Babypflege-Öl auf die Kopfhaut auftragen und über Nacht einwirken lassen. Dann manuell den Schorf vorsichtig entfernen. Die Kopfhaut dabei nicht verletzen. Man kann aber auch ruhig abwarten, bis der Schorf von allein irgendwann verschwindet, schaden tut er nicht.

 

Wasser in Öl, Öl in Wasser – was ist besser?

Bei Wasser-in-Öl-Lotionen und -Cremes ist die äußere Phase Öl, in dem Wasser verteilt ist. Durch solche Produkte wird die Haut mit Lipiden versorgt. Dies ist besonders im Winter gut, wenn die Haut leicht austrocknet.

Im Sommer sind Öl-in-Wasser-Lotionen oder -Cremes besser geeignet. Bei diesen Produkten besteht die äußere Phase aus Wasser, in dem Öltröpfchen verteilt sind. Das Wasser aus der äußeren Phase spendet der Haut Feuchtigkeit, es verdampft beim Auftragen und kühlt die Haut.

 

Basische Hautpflege und Säureschutzmantel der Haut – ein Widerspruch?

Nicht unbedingt, denn die richtige basische Pflege verändert den Haut-pH-Wert nicht nachhaltig. Anders als herkömmliche Pflege stimuliert sie ganz bestimmte Hautzellen, die für antientzündliche Vorgänge in der Haut verantwortlich sind. In Kombination mit wertvollen natürlichen Inhaltsstoffen wie pflanzlichen Ölen, Feuchthaltefaktoren oder Mineralien können daher basische Pflegeprodukte die Feuchtigkeitsversorgung und das gesamte Hautbild verbessern.

 

Das könnte dich auch interessieren ...

Geben Sie hier ihr Suchbegriff ein