Der plötzliche Kindstod ist trotz seines starken Rückgangs in den vergangenen Jahren weiterhin die häufigste Todesursache im Kleinkindesalter. Einige einfache Vorbeugemaßnahmen können das Risiko deutlich mindern, dass ein Kind am plötzlichen Kindstod (engl. SIDS: sudden infant death syndrom) stirbt.
Schlafen in Rückenlage
Lege dein Baby im ersten Lebensjahr zum Schlafen grundsätzlich auf den Rücken, nie auf den Bauch. Auch nicht in die Seitenlage, da das Baby beim Schlafen leicht auf den Bauch rollen kann. Wenn das Baby wach ist, kannst du es natürlich hin und wieder auf den Bauch legen, damit es seine Rückenmuskulatur „trainieren“ kann. Aber behalte es dabei im Auge, damit es nicht in dieser Position einschläft.
Richtig gebettet im Elternschlafzimmer
Im ersten Lebensjahr sollte das Babybett im Elternschlafzimmer aufgestellt werden, denn die gleichmäßigen Atemgeräusche der Eltern haben einen positiven Einfluss auf die Atemregulation des Babys. Gleichzeitig erleichtert die Nähe des Babys Müttern das nächtliche Stillen.
Das Bettchen sollte dabei eine möglichst feste, luftdurchlässige Matratze haben.
Dein Baby braucht:
– kein Kopfkissen,
– keine Fellunterlagen,
– keine Umpolsterungen (Nestchen),
– keine größeren Kuscheltiere,
– keine losen Schnüre, mit denen es sich strangulieren kann.
Im Schlafsack und ohne zusätzliche Decke
Damit der Kopf deines Babys durch nichts bedeckt werden kann, was dein Baby am Atmen hindern kann oder zu Überwärmung führt, verwende lieber einen Schlafsack als eine Decke. Achte darauf, dass der Halsumfang des Schlafsacks nicht größer ist als der Kopf des Kindes, damit es nicht hineinrutschen kann.
Nicht zu warm
Babys mögen es lieber kühl. Die ideale Raumtemperatur beim Schlafen liegt bei ca. 16 bis 18 Grad Celsius.
Rauchfreie Umgebung
Vermeide während der Schwangerschaft und im ersten Lebensjahr des Kindes das Rauchen. Achte auf eine absolut rauchfreie Umgebung, denn Rauchen ist ein bedeutsamer Risikofaktor.
Stille möglichst lange
Versuche nach Möglichkeit, dein Kind die ersten vier bis sechs Monate voll zu stillen und stille mit der Einführung der Beikost weiter.
Bei bestimmten Warnzeichen ist ein Arztbesuch unbedingt erforderlich
Wenn dein Kind Fieber (38,5° C und mehr) hat, solltest du die Kinder- und Jugendarztpraxis aufsuchen, denn es ist wichtig, dass die Atemwege frei bleiben. Ebenfalls wenn du bei deinem Baby folgende Verhaltensweisen und Reaktionen beobachten:
– Wenn dein Baby um den Mund oder im gesamten Gesicht blau wird, im Schlaf ungewöhnlich stark schwitzt oder auffallend blass ist (starkes Schwitzen bedeutet: die Kleidung ist bei Raumtemperatur so stark durchnässt, dass sie gewechselt werden muss. Schwitzen am Hinterkopf allein ist dagegen unbedenklich),
– wenn du bei deinem Kind im Schlaf Atempausen von über 15 Sekunden beobachtest oder kürzere Atempausen, die mit starker Blässe oder blauen Lippen einhergehen,
– wenn sich bei deinem Baby auffallende Flecken auf der Haut zeigen,
– wenn sich dein Kind schwer wecken lässt,
– wenn das Baby häufig erbricht, sich verschluckt oder Probleme beim Trinken hat,
– wenn dein Baby ohne erkennbare Ursachen Fieber hat oder die Nahrung verweigert,
– wenn dein Baby auffallend schrill schreit und sich nicht beruhigen lässt.
Ein erhöhtes Risiko besteht außerdem bei Kindern mit starkem Untergewicht bei der Geburt. Spreche mit eurem Kinder- und Jugendarzt darüber.