Hättest dus gewusst? Der deutsche Mutterpass zählt zu den besten weltweit. Er dient in erster Linie dem behandelnden Arzt und enthält alle wichtigen Daten, die in den medizinischen Untersuchungen festgestellt werden. Die wichtigsten Angaben sind im Notfall auch für Ärzte in anderen Ländern problemlos zu verstehen – Du solltest ihn daher immer bei dir tragen und vor allem in einen Urlaub mitnehmen. Er ist für deine Gesundheit und die deines Kindes ein unentbehrliches Dokument.

 

Dein Arzt wird dir sicherlich alle deine Fragen zum Mutterpass beantworten. Damit du den Mutterpass besser verstehen, solltest du wissen, was die medizinischen Fachausdrücke und Fremdwörter bedeuten:

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Das sind alle Blutuntersuchungen mit der Bestimmung der Blutgruppe und des Rhesusfaktors (RH).

Beim Antikörpersuchtest wird festgestellt, ob sich im Blut der Schwangeren irreguläre Antikörper oder natürliche Antikörper gegen Antigene fremder roter Blutkörperchen finden.

Damit wird festgestellt, ob die Mutter schon eine Rötelnerkrankung hinter sich hat. Bei positivem Titer bzw. die Bestätigung der nachgewiesenen Immunität durch das Labor (Angabe im Mutterpass zwingend), besteht keine Gefahr, sich im Verlauf der Schwangerschaft mit Röteln-Viren zu infizieren und dadurch beim Kind schwere Fehlbildungen bzw. Schädigungen auszulösen.

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Nachweis von Chlamydie trachomatis-Antigen. Anhand einer Urinprobe kann festgestellt werden, ob eine Chlamydien-Infektion bei der Mutter vorliegt.

Das bedeutet Lues-Such-Reaktion und ist die Untersuchung auf die bakteriellen Erreger der Syphilis im mütterlichen Blut.

Bei einer rhesusnegativen Schwangeren wird in der 24. bis 27. Schwangerschaftswoche ein zweiter Test auf Antikörper durchgeführt, auch wenn beim ersten Test keine Antikörper gefunden wurden.

Fahndung nach Hepatitis B-Viren im Blut der Mutter. Der Test wird ab der 32. Schwangerschaftswoche durchgeführt.

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HIV (Humanes Immundefizienz-Virus) heißt der Erreger, der die Krankheit AIDS (acquired immunodeficiency syndrome) verursacht. Bei der Geburt kann das Virus von der Mutter auf das Kind übertragen werden. Ein HIV-Antikörpertest kann sinnvoll sein, um festzustellen, ob ein Risiko besteht. Eine Infektion kann durch Schutzmaßnahmen vermieden werden. Der HIV-Antikörpertest – nach vorangegangenem Beratungsgespräch – wird nur mit Einverständnis der Mutter durchgeführt. Das Beratungsgespräch und die Durchführung des HIV-Antikörpertestes werden im Mutterpass dokumentiert. Das Ergebnis wird nicht eingetragen

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heißt Krankenvorgeschichte

heißt die Schwangere und bezeichnet die Zahl der Schwangerschaften, wobei auch Fehlgeburten mitgezählt werden. Das Wort Pare (parere: gebären) gibt Auskunft darüber, wie viele Geburten schon stattgefunden haben.

Erhöhte Blutzuckerkonzentration aufgrund relativem oder absolutem Insulinmangel (Hormon, das in der Bauchspeicheldrüse gebildet wird).

vererbbare Krankheit

Zentralnervensystem

Rhesus-Unverträglichkeit

Fettsucht

Behandlung wegen Unfruchtbarkeit

Fehlgeburten

nach der Geburt

Kaiserschnitt

Operation an der Gebärmutter

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Anti-Baby-Pille

Termin der Empfängnis

Dauernde Einnahme von Medikamenten

Missbrauch (z. B. von Medikamenten)

Die Plazenta liegt am Rande oder bedeckt den inneren Gebärmutterhals vollständig. In letztem Fall (Plazenta praevia totalis) ist eine natürliche (spontane) Geburt nicht möglich.

vermehrte Fruchtwassermenge

verminderte Fruchtwassermenge

Mangelnde Funktion des Mutterkuchens (Nachgeburt), über den das Kind ernährt wird

Verschlussschwäche und mögliche Verkürzung des Gebärmutterhalses

Blutarmut

Entzündung der Blase und eventuell aufsteigend in das Nierenbecken.

Der Antikörpersuchtest ist positiv ausgefallen, d. h. man hat Antikörper gefunden.

Ansammlung von Wasser im Gewebe

erhöhter Blutdruck (über 140/90)

niedriger Blutdruck

Eine in der Schwangerschaft auftretende Zuckerkrankheit

Abweichende Kindslage am Ende der Schwangerschaft

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tabellarische Übersicht des Schwangerschaftsverlaufes

Höhenstand der Gebärmutter über dem knöchernen Becken

Krampfaderbildung

oberer/unterer Blutdruck

Blutfarbstoff (Hämoglobin) und Zahl der roten Blutkörperchen (Erythrozyten)

Untersuchung des Urins durch Zentrifugieren

Untersuchung durch die Scheide

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Auskunft über die kindlichen Herztöne und die Wehentätigkeit

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Untersuchung mit Ultraschall (auch Sonographie genannt)

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Kopfdurchmesser von Scheitelbein zu Scheitelbein gemessen

Körper-Quer-Durchmesser

Es werden drei Untersuchungen in der Schwangerschaft durchgeführt. Beim zweiten Ultraschall in der 19.-22. SSW ist auch die Untersuchung auf möglichen Organveränderungen des Ungeborenen vorgegeben (siehe Mutterpass). Dieser Untersuchung muss die Schwangere ausdrücklich zustimmen bzw. der Untersuchung vorher widersprechen (Recht auf Nichtwissen).

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Danach wird die Lebensfrische des Babys unmittelbar nach der Geburt, nach 2, 5 und noch einmal nach 10 Minuten bewertet. Beurteilt werden Bewegungen, Atemtätigkeit, Reflexe, Herzschlag und Hautfarbe.

Auskunft über den Säuregrad des Blutes in der Nabelarterie

Bei Rh-Negativität der Mutter ist in der 28. SSW eine aktive „Impfung“ mit entsprechenden Antikörpern vorgesehen.

Das Gravidogramm

1 – Der Fundusstand

bezeichnet die obere Begrenzung der Gebärmutter und wird ertastet. Bevor es Ultraschallgeräte gab, wurden so auch Größe und Lage des Babys bestimmt.

2 – Kindslage

SL = Schädellage, BEL = Beckenlage, QL = Querlage

3 – Kindliche Herztöne

kann man im Ultraschall sehen oder mit einem Herztongerät abhören. Das Herz im Bauch schlägt 120–160 Mal pro Minute – doppelt so oft wie außerhalb.

4 – Ödeme

haben fast alle Frauen gegen Ende der Schwangerschaft. Dies sind nur in Verbindung mit dem Vorliegen eines hohen Blutdrucks von Bedeutung. Gegen Varikosis helfen Wechselduschen, Bewegung und in schweren Fällen auch Kompressionsstrümpfe (Schenkellang, Klasse 2).

5 – Der Blutdruck

sagt aus, wie gut der Kreislauf von Mutter und Kind in Schwung ist. Ein niedriger ist in der Schwangerschaft normal und meist

harmlos, ein hoher kann Krankheiten wie eine Gestose ankündigen.

6 – Hämoglobin

(Hb) ist der Eisenwert im Blut. Weil es jetzt dünner ist, kann ein niedriger Hb-Wert normal sein. Gegensteuern sollte man bei Werten unter 12. Dann helfen Tabletten oder auch Kräuterblutsaft.

7 – Urin

wird bei jedem Vorsorgetermin mit einem Teststäbchen auf Eiweiß, Zucker, Nitrit (ein Bakterienstoffwechsel-Produkt) oder Blut überprüft. So lassen sich zahlreiche Erkrankungen früh diagnostizieren und rechtzeitig gegensteuern.

8 – Vaginale Untersuchung

Hier ertastet der Arzt die Beschaff enheit von Muttermund und Gebärmutterhals. So kann er rechtzeitig erkennen, ob eine Frühgeburt wahrscheinlich ist.

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