Die Welt als Geräusch

Noch bevor dein Kind geboren wird, kann es die Welt hören: es hört deinen Herzschlag, das Rauschen deines Blutes und den Klang deiner Stimme. In den ersten Lebensmonaten und -jahren bildet sich das Hörvermögen noch weiter aus. Die dazu notwendigen Reize erhält das Baby durch die vielfältigen Geräusche in seiner Umgebung.

 

Dadada

Babys hören am liebsten menschliche Stimmen, vor allem die der Mutter, des Vaters und anderer vertrauter Personen. Wenn du mit deinem Baby sprichst oder ihm Lieder vorsingen, unterstützt du die Entwicklung seines Hörvermögens. Indem dein Kind dir zuhört, lernt es außerdem, dass Sprache wichtig ist – lange bevor es Worte versteht oder selbst sprechen kann. Vermutlich wirst du bemerkt haben, dass du – oder andere Menschen – mit deinem Baby ganz anders sprechen als mit Erwachsenen: Du benutzt instinktiv die so genannte Ammensprache. Überall auf der Welt unterhalten sich Eltern mit ihren Winzlingen automatisch auf diese Weise: in einer Art Singsang, mit leiser, etwas angehobener Stimme. Du sprichst langsam, wiederholst einzelne Silben oder Satzteile. Du sagst „dadada“ oder „mamama“, fragen „wo ist denn meine Süße?“ – und das immer und immer wieder. Dein Baby lauscht hingebungsvoll und voller Wonne. Tatsächlich ist die Ammensprache eine wichtige Vorbereitung fürs spätere Sprechen lernen. Du brauchst dir dabei also keineswegs albern vorzukommen.

 

Hörst du uns?

Seit dem 1. Januar 2009 wird für alle Neugeborenen das sogenannte Neugeborenen-Hörscreening angeboten. Hierdurch können angeborene bleibende Hörstörungen frühzeitig erkannt und in den meisten Fällen so behandelt werden, dass sich das Kind weitgehend normal entwickeln kann. Eine Hörstörung kann aber auch erst im Laufe der Entwicklung eines Kindes auftreten, zum Beispiel durch eine Infektion. Deshalb solltest du sorgfältig darauf achten, ob dein Kind gut hört, d. h. ob es auf Geräusche reagiert. Wenn du den Verdacht hast, dein Baby höre schlecht, solltest du dies von deinem Kinder- und Jugendarzt abklären lassen.

 

Wenn das Kind kaum oder gar nichts hört

Auch gehörlose Kinder brabbeln und plappern in den ersten Lebensmonaten. Aber im Gegensatz zu hörenden Kindern verstummen sie zunehmend, weil sie keine Antwort hören. Doch auch ein gehörloses Baby kann und möchte sich verständigen und austauschen. Es braucht hierzu besondere Aufmerksamkeit und Förderung. Neben der medizinisch-fachlichen Beratung bieten insbesondere Selbsthilfegruppen und Elternvereinigungen alltagsnahe Hilfe und Information für betroffene Eltern.

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